Frühjahrsbotenlehrgang des WW Bezirks in Passau/Hals
Natur im Fokus der Wasserwacht
Die Wasserwacht ist landläufig bekannt als Wasserrettungsorganisation. Gut 130.000 Mitglieder, von
denen sich rund 70.000 ehrenamtlich engagieren, gibt es bayernweit in der Gemeinschaft des
bayerischen Roten Kreuzes. Am ersten Aprilwochenende trafen sich 24 aktive Wasserwachtler und
Wasserwachtlerinnen in Passau Hals. Aber nicht um die Wasserrettung zu trainieren, denn die
Wasserwacht engagiert sich seit der Gründung 1883 in Regensburg auch für den Gewässer-, Natur-und Umweltschutz, wie Bezirksausbilder und Naturschutzwart Jürgen Tauer aus Plattling zu berichten
weiß.
Um mehr über Frühlingsboten zu erfahren, kamen die Teilnehmer aus dem ganzen Bezirksverband
Niederbayern-Oberpfalz nach Passau in den Ortsteil Hals. Zehn Teilnehmer kamen aus Geisenhausen
bei Landshut angereist, ein Teilnehmer kam aus Amberg in der Oberpfalz, vier aus Bad Grießbach und
vier weitere kamen direkt aus Passau Hals. Das Ausbilderteam mit Michaela Tauer, Nicole Waas,
Erika Kröll, Julia Gehr und Jürgen Tauer war aus Plattling und Regen angerückt. Der Vormittag wurde
genutzt um theoretisches Wissen aus dem Bereich der Pflanzen- und Tierwelt zu lernen. Nicole Waas
brachte jungen Wasserwachtlern und Wasserwachtlerinnen die Frühblüher näher. Es wurde erklärt
wie eine weibliche Haselnussblüte aussieht, welche Pflanzen giftig sind und zum Beispiel auch, dass
Scharbockskraut, richtig angewandt, heilende Kräfte hat. Das vermittelte Wissen wurde in einem
anschließenden Quiz überprüft. Im Nachgang festigte man die neuen Kenntnisse spielerisch beim
Memory.
Nach einem guten Mittagessen beim ortsansässigen Gasthaus Hofwirt, ging es raus in die Natur. Bei
der Wanderung durch das Naturschutzgebiet „Halser Ilzschleifen“ brachte Naturschutzwart Tauer
den Teilnehmern das Wissen praktisch und mit persönlichen Erfahrungen näher. Dafür zerrieb er
beispielsweise die Nadeln einer Douglasie in der Hand und hielt Sie den Teilnehmern unter die Nase.
Riecht wie eine Orange, stellten die Teilnehmer fest. Auch die piksenden Nadeln der Fichte wurden
ertastet und mit den runden Nadeln der Tanne verglichen. Es wurde gezeigt, dass Totholz ein
wichtiger Lebensraum für allerlei Tierarten, wie Vögel, Insekten, sowie kleine Säugetiere ist. Die
Teilnehmer erfuhren zudem den Unterschied zwischen Rotbuche und Hainbuche, sowie zwischen
Hasel und Erle. Die morgens besprochenen Frühblüher wurden trotz des einsetzenden Schneefalls
ebenfalls noch gefunden. Im Ilztal blühen mittlerweile Veilchen, Leberblümchen, Buschwindröschen,
Scharbockskraut, Sumpfdotterblume und vieles mehr. Diese und weitere Themen wurden praktisch
erklärt und am eigenen Leib erfahren. Für die Teilnehmer war es eine tolle Erfahrung und sie sagten,
wenn man normal durch den Wald spaziere, falle einem diese interessante Vielfalt gar nicht auf.
Nach dem praktischen Teil der Ausbildung ging es noch ins Vereinsheim der Wasserwacht Ortsgruppe
Hals. Dort erhielten die überwiegend jungen Mitglieder der Wasserwacht, die Urkunde für ihre
Teilnahme an der Ausbildung. Diese bestätigt das ehrenamtliche Engagement und das Wissen über
die Natur im Frühling. Naturschutzwart Jürgen Tauer und sein Team waren sehr zufrieden mit der
Veranstaltung. Sie freuten sich über die aufgeschlossene und interessierte Gruppe. Tauer ist es ein
Anliegen den Gewässer-, Natur- und Umweltschutzgedanken bei den Mitgliedern der Wasserwacht
und der allgemeinen Bevölkerung zu verbreiten und zu festigen. Er könne sich daher gut vorstellen
wieder eine solche Ausbildung des Wasserwacht-Bezirksverbandes Niederbayern-Oberpfalz in Passau
durchzuführen
Link zu den Bildern:
Bilder – Naturschutz – Wasserwacht Plattling (wasserwacht-plattling.de)
Text & Bild
Dominik Kindermann / www.kidopa.de
Schriftführer Wasserwacht OG Hals