Eisregeln
Ein kalter Winter: Teiche, Seen und kleine Flüsse verwandeln sich in wunderschöne Eisflächen. Doch es ist Vorsicht geboten. Strömungen unter dem Eis, Temperaturunterschiede und verschiedene andere Faktoren können dafür sorgen, dass das Eis nicht überall gleich dick ist und vielleicht keinen Menschen tragen kann. Erst wenn das Eis überall 15cm dick ist, trägt es sicher eine Person.
Betrete das Eis erst, wenn es dick genug ist und dich sicher trägt!
Die Tragfähigkeit hängt nicht nur von der Eisdicke ab, sondern auch
- von der Entstehung des Eises
- von der Belastung (Körpergewicht)
- von der Anzahl der Personen auf dem Eis und deren Abstand zueinander
- von der Art der Bewegung (gehen, springen)
- von der Auflagefläche (Schuhe, Kufen)
Vor Betreten einer Eisfläche
Beachte unterschiedliche Eisdicken!
Ursachen für unterschiedliche Eisdicken und Eisstärken sind:
- Bodenwärme
- Strömungen
- Untiefen
- Quellen, Zuflüsse
- SChneedecke
Achte auf Warnhinweise und befolge sie!
Ursachen für geringe Eisdicken sind oft nicht erkennbar, aber den Behörden bekannt (z. B. Strömungen).
- Hinweise warnen vor Gefahren
- bereitgestellte Rettungsmittel im Notfall beachten und verwenden
- auch Stellen ohne Warnhinweise können gefährlich sein
Mache aus Spaß keine Löcher ins Eis!
- Löcher im Eis sind bei fortlaufender Eisbildung auch Tage später mögliche Einbruchstellen
- aufs Eis geworfene Steine sind keine Garantie für die Tragfähigkeit
- bewusst ins Eis geschlagene Löcher werden in der Regel markiert (z. B. bei der Eisfischerei)
Beachte Markierungen auf dem Eis!
Markierungen sind u. a.:
- Stöcke, Äste
- Fahnen
Markierungen mit ausreichend Abstand umgehen!
Verhalten auf dem Eis
Ziehe dich warm an!
Im Winter ändert sich die Witterung:
- Sonnenschein, Bewölkung
- eisige Winde, Schneefall
- Kälte nach Sonnenuntergang
Daher Unterkühlung und Erfrierungen vermeiden:
- Mütze, Schal, Handschuhe
- winddichte Jacke, zweiten Pulli
Gehe niemals alleine aufs Eis!
Mögliche Notlagen auf dem Eis erfordern menschliche Hilfe:
- Sturz, Schnittwunden
- Erschöpfung, Unterkühlung
- Einbruch ins Eis
Daher:
- mit Freunden aufs Eis gehen
Verlasse das Eis, wenn du alleine bist und keine anderen Personen mehr in der Nähe sind!
Nimm Rücksicht auf andere! Hilf anderen!
- Rücksicht und Hilfsbereitschaft sollten selbstverständlich sein, nicht nur auf dem Eis!
- eine Eisfläche stellt insbesondere für Ungeübte eine ungewohnte Umgebung und somit eine Herausforderung dar
- auch ansonsten sportliche Personen können auf dem Eis schnell hilflos und mutlos werden, insbesondere Kinder
Selbstrettung
Verlasse das Eis, wenn es knistert und knackt!
Knackende Geräusche zeigen eine mögliche Einbruchgefahr an:
- keine überstürzten Reaktionen
- bei Zweifel an der Tragfähigkeit die Eisfläche auf einem sicheren Weg verlassen
- möglichst selber Rückweg
- Bereiche aufsuchen, wo sich andere Personen aufhalten
Lege dich bei Einbruchgefahr flach aufs Eis! Krieche auf dem gleichen Weg zum Ufer zurück!
- Verteilung des Körpergewichts auf große Fläche kann Einbruch ins Eis bei ungenügender Tragfähigkeit verhindern
- möglichst selben Rückweg nehmen (dort ist Eis nach einigen Metern ggf. wieder tragfähig)
- andere ggf. warnen
Rufe bei Gefahr laut um Hilfe!
- Hilferuf nicht nur bei Eiseinbruch, sondern auch bei anderen Notfällen (Verletzung, Sturz, Unterkühlung, Bewusstlosigkeit)
- Hilferuf weitergeben, dabei auf Unfallstelle zeigen
- an der Unfallstelle bleiben und Rettungskräfte einweisen
Fremdrettung
Nähere dich einem Eingebrochenen auf bzw. mit einem Gegenstand, um dein Gewicht auf dem Eis zu verteilen!
- Hilfsmittel zur Eisrettung liegen oft am User aus (z. B. Leitern)
- Fortbewegung AUF einem Gegenstand (Schlitten, Leiter) ist sehr anstregend; hilfreich sind dabei Hilfsmittel (z. B. „Spikes“ an den Schuhen oder Eispicker)
- bei Annäherung MIT einem Hilfsmittel dieses vor sich herschieben, dabei selbst in Bauchlage auf dem Eis kriechen
- beim Zureichen des Hilfsmittels (z. B. Leiter) dieses selbst nicht loslassen
- zur Eigensicherung sollte der Retter angeleint sein und sich vorher mit dem Leinenführer verständigen (Leine straff halten)
- bei mehreren Rettern gegenseitige Leinensicherung und gemeinsame Fortbewegung auf dem Eis mit maximalem Abstand
Reiche einem Eingebrochenen niemals deine Hand – nimm einen Gegenstand!
- Eingebrochene haben Todesanst und enorme Kräfte!
- Eingebrochenen ansprechen und Reaktion(sfähigkeit) sowie Bewusstsein prüfen (Stadium der Unterkühlung)
- Kann sich der Eingebrochene selbst nicht mehr an einem Gegenstand festhalten und nicht mehr greifen (z. B. kältebedingt starre Hände, bereits zu stark unterkühlt oder geschwächt):
- Versuch, den Eingebrochenen aus dem Eisloch zu ziehen
- den Eingebrochenen ggf. am Eisloch festhalten (unter Beachtung der Eigensicherung) und auf weitere Helfer warten
- den Eingebrochenen möglcihst wenig bewegen